Zeljko Gasperov ist der Trainer der Tullner Herren. In Teil 1 haben wir euch schon die ersten Einblicke in sein Handball Leben, seine größten Momente in Tulln seinen Vorbildern gegeben. In Teil 2 stellen wir euch den Trainer noch etwas genauer vor.

Teil 2:

Was ist dein Saisonziel heuer mit der Mannschaft?
Ich will auf keinen Fall in eine Lage wie letztes Jahr geraten, dass wir andauernd abstiegsgefährdet sind. Dem möchte ich auf jeden Fall entgehen. Ziel ist und bleibt sicherlich der Klassenerhalt. Wir müssen aber von Null anfangen, weil wir ein ganz neues Team haben und es für alle eine große Umstellung sein wird.

Bei welchem Verein hast du deine Karriere beendet?
Nach meiner Station beim UHC Tulln, habe ich nach Krems gewechselt und dort meine Schuhe an den Nagel gehängt. Dort war ich übrigens Trainer und bin mit der Mannschaft in die 1. Liga aufgestiegen.

Was sind denn einige deiner bisherigen Trainerstationen?
Ich war beispielsweise Herrentrainer beim ESV St. Pölten, in Krems, Stockerau und Hollabrunn. Zudem habe ich auch die Damenmannschaften von den MAG Fivers und dem UHC Tulln trainiert. Mit all diesen Mannschaften habe ich große Errungenschaften einfahren können – sei es Vizemeister, Cupsieger oder der Aufstieg in eine höhere Liga.

Was bist du für ein Trainertyp? Eher distanziert oder freundlich?
Beides. Die Spieler wissen, dass man mit mir Spaß haben kann. Was sie aber auch respektieren müssen ist, dass es beim Training oder beim Match kein Zurückreden gibt. Disziplin ist ganz wichtig, also wenn etwas angesagt ist, dann wird das auch gespielt. Andererseits hat auch jeder Spieler seine Freiheiten.

Was für Freiheiten haben deine Spieler?
Wenn er etwas am Training probieren möchte, dann darf er gerne kreativ sein. Wenn es aber im Match unentschieden steht und der Spieler macht einen Trickwurf, dann kann er gleich seine Sachen packen und sich auf die Tribüne setzen – außer du heißt Gensheimer, dann ist das sowieso dein Standardwurf. Die Spieler müssen einfach ein eigenes Einschätzungsvermögen entwickeln, wobei ein Tor alles entschuldigt.

Was bringt dich als Trainer zur Weißglut?
Wenn etwas zum hundertsten Mal ausgemacht ist und der Spieler es wieder vergisst. Kein Problem, wenn solche Fehler in der 50. Minute passieren, wenn die Spieler schon fertig sind, wenn sowas aber in der ersten Hälfte passiert, dann ist das was anderes.

Also ist Disziplin ein springender Punkt bei dir?
Ja, eindeutig. Jeder Spieler muss ein System haben, um zu wissen, welche Spielzüge beispielsweise bei einer 6:0-Verteidigung gespielt werden können – da muss einfach logisch nachgedacht werden. Außerdem ist Kommunikation zwischen Spieler und Trainer auch sehr wichtig für mich.

Wie siehst du die letzte Saison unserer Herrenmannschaft?
Die führenden Spieler waren zu alt, dass Tempohandball gespielt werden konnte. Einzelne junge Spieler haben zwar gezeigt, was sie draufhaben, aber der Kern der Mannschaft bestand aus alten Spielern. Und in entscheidenden Phasen braucht man dann die Routiniers, was vorige Saison aber nicht funktioniert hat, weil sie einfach am Ende keine Kraft mehr hatten.

Wie willst du nächste Saison auflaufen?
Also auf dem linken Flügel haben wir die meiste Konkurrenz. Also: Wutzl, Wottawa, Matijevic und Schmied. Auf dem rechten Flügel wird Renato Matijevic nicht mehr spielen, weil wir da mit Riedlmayer und Irlacher bereits zwei Linkshänder haben. Und unsere ganze Aufbaureihe ist neu! Wir haben 4 Neuzugänge auf den Aufbaupositionen: Patrick Gasperov (Alter: 26, letzter Verein: HC Bruck), Alex Fritz (Alter: 26, letzter Verein: HC Bruck), Nikola Zakula (Alter: 20, letzter Verein: CS Chenois Geneve Handbal) und Emir Djulovic (Alter: 20, letzter Verein: HC Rudar). Aber wir verlieren auch 4 Routiniers: Andras Bozso, Max Wagesreiter, Max Nicolussi und Patrik Nagy. Unsere neuen Spieler haben natürlich nicht so viel Erfahrung, wie unsere Abgänge. Trotzdem sind sie schon ziemlich weit im Köpfchen und haben schon eine gewisse mentale Reife.

Wenn du einen Wunsch freihättest, was würdest du dir wünschen?
Dass die Fans zahlreich erscheinen und die Halle voll ist, bei den Heimmatches. Das kann ich mir nicht einfach so wünschen, nein, wir werden dafür kämpfen. Erst wenn wir alles geben können wir das gleiche vom Publikum erwarten. Und dann ist das Ergebnis nicht mehr wichtig, wenn du 100% gibst und trotzdem verlierst, dann musst du dem Gegner gratulieren und es einfach einsehen.